Das Crisis Science Project (CRISP) im Dialog

 

Netzwerktreffen des BMBF zur Zukunft des Dialogs zwischen Wissenschaft und Politik – Das Crisis Science Project (CRISP) und KrisenKomplex stellen sich vor

Zum Abschluss der beiden vom BMBF geförderten Projekte Crisis Science Project (kurz: CRISP) und KrisenKomplex fand am 24.01.2022 ein Netzwerktreffen zur Zukunft des Dialogs zwischen Wissenschaft und Politik statt.

Ziel war es, durch agiles und ko-kreatives Arbeiten eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik auch in der Zukunft zu ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Formen der Kommunikation und Kooperation zwischen Wissenschaft und Politik.

Die in den Projekten entwickelten Ansätze und Prototypen geben Anlass, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Hochschulen und Bundesministerien, der Leibniz-Gemeinschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, innovative Ideen für die wissenschaftliche Politikberatung anzustoßen. Mit dabei sind auch Partnerprojekte aus dem europäischen Ausland, wie die Science Advice Initiative of Finland, das Government Office for Science des Vereinigten Königreichs, das GovLabAustria und das Joint Research Centre der Europäischen Kommission. Der Erfahrungsaustausch ermöglicht es, voneinander zu lernen und neuartige Ansätze einer wissenschaftsbasierten Politikberatung über nationale und institutionelle Grenzen hinweg sichtbar und erfahrbar zu machen.

 

mit RESKIU

Unter dem Titel „Beratung unter Stress: Guter Rat unter außergewöhnlichen Bedingungen“ gab Prof. Dr. Oliver Ibert, Mitglied des Sounding Boards und Direktor des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), wichtige Impulse für den Austausch zwischen dem CRISP-Entwicklungsteam, dem Sounding Board und Mitgliedern des Lenkungskreises. Zentrale Themen in der Diskussionsrunde waren das Verständnis von Krisen, die darauf aufbauende Krisendiagnose und schließlich die Identifikation von Herausforderungen und Chancen, die sich für wissenschaftliche Beratung in Krisen ergeben.

Entscheiden in Krisen wird immer stärker abhängig von der Verfügbarkeit der richtigen Expertise. Wissenschaftliche Beratung findet im Umkehrschluss immer häufiger unter den Vorzeichen von Krisen statt“, so Ibert.

Den Hintergrund seiner Ausführungen bildete das kürzlich am IRS beendete Projekt „Resilienter Krisen-Umgang: Die Rolle von Beratung bei der Schaffung und Nutzung von „Gelegenheiten“ in Krisenverläufen“ (RESKIU). 29.10.2021

 

mit KrisenKomplex

Am 29.11.2021 gab Prof. Dr. Marc Timme von der Technischen Universität Dresden mit seinem Team Einblicke in sein aktuelles Forschungsprojekt „KrisenKomplex – Krisenresilienz neu denken mittels integrierter Konzepte zu komplexen Systemen“.
Im Austausch mit dem CRISP-Entwicklungsteam und Mitgliedern des Sounding Boards und des Lenkungskreises diskutierte Marc Timme die Chancen der Erforschung komplexer Systeme für das Verständnis simultaner Krisen wie beispielsweise dem Klimawandel und der Pandemie.

Das Team an der TU Dresden erforscht am Beispiel der öffentlichen Mobilität, wie in simultanen Krisen über Maßnahmen mit scheinbar widersprüchlichen Konsequenzen entschieden werden kann. Ziel ist die Erhöhung der Resilienz von Systemen. Die Erfahrung in der Forschung zu komplexen Systemen fließt darüber hinaus in die Entwicklung einer Rapid Responder Unit ein. Diese Einheit soll die Möglichkeit schaffen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse rasch in den politischen Entscheidungsprozess einfließen können, damit gerade auch in Situationen mit großer Unsicherheit wirksam gehandelt werden kann. Hier ergaben sich wertvolle Anknüpfungspunkte zu den aktuellen Arbeiten des CRISP-Entwicklungsteams.