Ideengeschichtlich hat sich erst im Zuge der Aufklärung eine Vorstellung von Zukunft durchgesetzt, die auch heute noch für weite Teile der „westlichen Zivilisation“ zutreffend ist. Demnach ist „Zukunft“ ein paradoxer Raum, der einerseits in hohem Maße an die Gegenwart anschlussfähig und bekannt ist, andererseits aber auch leer, offen und unbekannt. Mit dieser Erkenntnis wird Zukunft prinzipiell verhandel- und gestaltbar.
Das Anerkennen des Umstandes, dass Zukunft nicht vorherbestimmt passiert, sondern in hohem Maße gestaltet wird, ist die Grundlage für ein zukunftsorientiertes Arbeiten. Je stärker die Akteure:innen sich mit Blick auf konkrete Handlungen, aber auch auf das Setzen von Themen hervortut, desto eher kann es ihm gelingen, seine allgemeine Vision von Zukunft als Leitbild zu etablieren und mittels Szenarien zu kommunizieren, um auf diese Weise Alliierte bzw. Nachahmeende für „seine Zukunft“ zu gewinnen.
In diesem Working Paper wird der Grundstein für ein analytisch-theoretisches Rahmenkonzept hinsichtlich zentraler Instrumente gelegt, die der aktiven Gestaltung von Zukunft dienen.