Auf in die Zukunft mit Visual Roadmaps
Wofür wird die Methode genutzt und für wen ist sie geeignet?
Visual Roadmapping ist ein strukturiertes Instrument zur Entwicklung und Darstellung von Zukunftspfaden, Strategien und Maßnahmen in chronologischer Abfolge. Die Methode identifiziert kritische Meilensteine und erlaubt es, Zusammenhänge zwischen sozioökonomischen Rahmenbedingungen, technologischen Entwicklungen, Anwendungen und Geschäftsmodellen zu visualisieren. In Kombination mit der Backcasting-Methode können Zielzustände definiert und die notwendigen Schritte rückwärts geplant werden, um diese zu erreichen. Visual-Roadmapping-Methoden richten sich an politische Akteur:innen, Unternehmen und Organisationen, die strategische Maßnahmen zur Erreichung langfristiger Ziele planen und umsetzen möchten. Sie eignen sich für die Entwicklung von Politikstrategien, Branchenszenarien oder Unternehmenszielen auf Makro-, Meso- und Mikro-Ebene.
Wie funktioniert die Methode genau?
Die Visual Roadmap erlaubt es mit einem Blick, Trends zu erkennen und jene Schritte zu identifizieren, die für die Entwicklung des betrachteten Themas bzw. von Sub-Themen von besonderer Bedeutung sind.
- Antizipation von Rahmenbedingungen: Analyse gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen.
- Technologische Entwicklung: Abschätzung, wann relevante Technologien marktreif sein werden.
- Produkte und Services: Identifikation möglicher zukünftiger Anwendungen und Innovationen.
- Geschäftsmodelle und Impact: Bewertung neuer Geschäftsmodelle und deren Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Backcasting:
- Definieren der Zukunftsvision: Festlegung eines gewünschten Zielzustands.
- Rückwärtsplanung: Identifikation von Meilensteinen und notwendigen Schritten auf dem Weg zurück in die Gegenwart.
- Analyse der Gegenwart: Bewertung des aktuellen Zustands und vorhandener Ressourcen.
- Handlungsoptionen: Entwicklung und Priorisierung konkreter Maßnahmen.
- Umsetzung: Auswahl und Implementierung der Strategien.
Die Visual-Roadmap-Methode wird als Workshop mit einer Gesamtdauer von ca. zwei Stunden und einem Personenkreis von mindestens einer bis maximal zehn Personen durchgeführt. Der Prozess wird von mindestens zwei Personen moderiert, die durch den Workshop führen und die Ideen der Diskutanten sukzessive dokumentieren. Die Ergebnisse In einer Visual Roadmap werden vier Aspekte kategorisiert, deren Verlauf über die Zeit betrachtet wird:
- Sozio-ökonomische Einflussfaktoren (rechtliche, ökonomische, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Phänomene und Voraussetzungen)
- Enabling Technologies (wissenschaftlich-technische Voraussetzungen für das jeweilige Thema)
- Entwicklung des zu betrachtenden Themas (zentrale Aspekte und Meilensteine, die bei der Entwicklung des Themas von Bedeutung sind)
- Auswirkungen (ökonomische und gesellschaftliche Auswirkungen, aber auch neue Produkt- und Dienstleistungsangebote etc.)
Der Nutzen der Visual-Roadmap-Methode auf einen Blick ist folgender:
- Visualisierung komplexer Prozesse
- Konkretisierung von Aussagen und Festlegung von Ereignissen, Dimensionen und Beziehungen
- Reduktion komplexer Zusammenhänge und Abhängigkeiten auf zentrale Aspekte
- Trendaussagen / Identifikation notwendiger Meilensteine
- Interdisziplinarität durch Einbinden unterschiedlicher Expertengruppen
Referenz
Die Methoden wurden unter anderem für politische Strategien, Branchenentwicklung und Unternehmensplanung eingesetzt, etwa in Innovationsprojekten für die Energiewende oder zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Technologiebereich.
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Dr. Sonja Kind und Dr. Robert Peters
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