Technologische Ansätze zur Langzeitarchivierung von Daten
Themenkurzprofil für das Horizon-Scanning für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
Christoph Bogenstahl
Die Digitalisierung führt zu einem exponentiellen Wachstum der Datenmengen – mit enormen Herausforderungen für deren langfristige Speicherung. Täglich entstehen weltweit rund 330 Millionen Terabyte an neuen Daten. Ein Großteil davon ist als wissenschaftliches oder kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert und muss für Jahrzehnte oder Jahrhunderte gesichert werden. Doch herkömmliche Speichertechnologien sind kurzlebig, energie- und ressourcenintensiv: Festplatten haben eine begrenzte Lebensdauer, Serverfarmen verbrauchen immense Mengen an Strom und Wasser. Gleichzeitig wächst der Bedarf an zukunftssicheren Lösungen für Archive, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und öffentliche Institutionen. Innovative Speichertechnologien – darunter DNA-Datenspeicher, 5D-Datenspeicher aus Quarzglas oder Phasenwechselspeicher (PCM) – könnten die Art und Weise revolutionieren, wie langfristig relevante Daten aufbewahrt werden. Diese Technologien, die derzeit erforscht werden, bieten eine hohe Speicherdichte, einen geringen Energieverbrauch und eine Haltbarkeit von Jahrhunderten bis Jahrtausenden.