Crisis Science Project (CRISP)
In Krisensituationen ist eine schnelle Reaktionsfähigkeit gefragt. Um adäquate Maßnahmen und Strategien der Krisenbewältigung entwickeln zu können, müssen Verwaltung und Wissenschaft gut vernetzt sein. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Wissen und relevante Informationen zeitnah austauschen zu können.
Von September 2021 bis Anfang 2022 betreute das Instituts für Innovation und Technik (iit) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Crisis Science Project. Das Projekt, kurz CRISP, hatte zum Ziel, den Dialog und die Zusammenarbeit an den Schnittstellen von Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung zu stärken. Dazu entwickelte ein interdisziplinär und intersektoral besetztes Entwicklungsteam aus Verwaltung, Wissenschaft, Innovationsagenturen und Intermediären Mechanismen und Strukturen für eine rapide und responsive, wissenschaftsbasierte Politikberatung. Mithilfe der Design Thinking Methode und Interviews mit Expertinnen und Experten wurden relevante Bedarfe im Beratungsprozess erlernt, untersucht und schließlich konstruiert. Formate und Prototypen wurden entwickelt und erprobt und zudem die internationale Vernetzung vorangetrieben.
Im Interview (s. folgendes Video) sprechen Mitglieder des Entwicklungsteams und Sounding Boards über Bedarfe in der wissenschaftlichen Politikberatung und Lösungsansätze, die im Rahmen von CRISP entwickelt werden.
Projektergebnisse und Veröffentlichungen
Am 24. Januar 2022 stellte das CRISP-Entwicklungsteam beim digitalen Netzwerktreffen des BMBF zur Zukunft des Dialogs zwischen Wissenschaft und Politik seine Ergebnisse vor: [Link CRISP_Ergebnisse_Langfassung.pdf] RAR - den Rapid Advice Request, und CSH - das Crisis Science Hub.
Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden unter dem Motto „learning from others towards better cooperation“ mit Diskussionspartnerinnen und -partnern aus dem europäischen Ausland aus – darunter die Science Advice Initiative of Finland, das Government Office for Science des Vereinigten Königreichs, das GovLabAustria und das Joint Research Centre der Europäischen Kommission.
Wie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Verwaltung in Krisenzeiten durch Ko-Kreation verbessert werden kann und wie der Prototyp des Rapid Advice Request (RAR) und die Mechanismen des Crisis Science Hub (CSH) funktionieren und ineinandergreifen, erläutert das folgende Video.
Entwicklungsteam
Das junge und engagierte Entwicklungsteam bestand aus Innovationstreibenden aus verschiedenen wissenschaftlichen und wissenschaftsberatenden Einrichtungen.
- Katharina Berr, Weizenbaum-Institut
- Irene Broer, Leibniz-Institut für Medienforschung/ Hans-Bredow-Institut (HBI)
- Denise Feldner, Bridgehead Advisors
- Tjorven Harmsen, Universität Freiburg, ehem. Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)
- Ga Young Lee, HAW Hamburg, ehem. Universität Bonn
- Cornelia van Scherpenberg, VDI/VDE-IT, ehem. Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
- Noah Schöppl, Project-Together
- Nataliia Sokolovska, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
- Dr. Johannes Staemmler, Brandenburgische Technische Universität Cottbus Senftenberg, ehem. Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)
- Nick Wagner, PD - Berater der öffentlichen Hand, ehem. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
- Clarissa Walter, Weizenbaum-Institut
- Lisa Zoth, Dark Horse Innovation
Sounding Board und Lenkungskreis
Die Arbeit des Entwicklungsteams im Crisis Science Project wurde von einem Sounding Board aus führenden Expertinnen und Experten aus wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen begleitet:
- Prof. Dr. Petra Ahrweiler, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Dr. Bettina Böhm, Leibniz-Gemeinschaft
- Prof. Dr. Sascha Friesike, Weizenbaum-Institut
- Prof. Dr. Matthias Hollick, TU Darmstadt
- Dr. Karl-Eugen Huthmacher, German Watch, BMBF
- Prof. Dr. Oliver Ibert, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)
- Prof. Dr. Sabine Kuhlmann, Universität Potsdam
- Prof. Dr. Christa Liedtke, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
- Prof. Dr. Maximilian Mayer, Universität Bonn
- Dr. Volker Meyer-Guckel, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
- Dr. Dietrich Nelle, ehem. BMBF
- Caroline Schmutte, ehem. Wellcome Trust
- Dr. Andrea Schneider, Bundeskanzleramt
- Ursula Rosenbichler, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Österreich
- Dr. Michael von Wagner, Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Zudem war dem Crisis Science Project ein Lenkungskreis aus interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Referate des BMBF, Vertreterinnen und Vertretern des Bundeskanzleramtes sowie dem deutschen Büro des Wellcome Trust beigeordnet. Das Entwicklungsteam im Crisis Science Project tauschte sich regelmäßig mit Sounding Board und Lenkungskreis über wesentliche Ergebnisse und Vorgehensweisen im Projekt aus.
Weitere Informationen und Publikationen aus dem Projekt-Kontext
Beitrag Scientific policy advice: An attempt to structurize types of organizations on the international level (externer Link)
Laufzeit
September 2021 bis Januar 2022
Auftraggeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Publikationen
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